In der Grundversorgung wird Ihnen gesetzlich eine Kündigungsfrist von 2 Wochen garantiert.
Gaspreise für Neukunden ziehen weiter an
Heidelberg. Die Gaspreise für Haushalte bei Neuabschluss sind innerhalb von zwei Monaten um rund 1,6 Cent pro Kilowattstunde angestiegen das entspricht einem Anstieg von 25 Prozent. Neben der höheren Mehrwertsteuer und anziehenden Großhandelspreisen treibt die ab Juli steigende Gasspeicherumlage die Preise. Das Vergleichsportal Verivox rät Gaskunden daher dazu, einen fixierten Gaspreis für die kommende Heizperiode zu wählen.
Ein Haushalt mit einem Jahresverbrauch von 20.000 Kilowattstunden (kWh) bezahlte im März 2024 im bundesweiten Durchschnitt für einen günstigen Gastarif mit zwölfmonatiger Preisgarantie rund 6,5 Cent pro kWh. Aktuell liegt das günstigste Angebot im Bundesschnitt bei rund 8,1 Cent/kWh. Der wichtigste Grund für den Anstieg der Gaspreise ist die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas seit April 2024. Dadurch ist das Gaspreisniveau um rund 11 Prozent gestiegen.
Großhandelspreise deutlich über 3 Cent/kWh
Zu Beginn des Jahres 2024 ist der Großhandelspreis für Erdgas in Europa unter 3 Cent/kWh gesunken und schwankte dann um die Marke von 2,5 Cent/kWh. In den vergangenen Wochen ist er jedoch deutlich gestiegen. Die Internationale Energieagentur (IEA) hat im April für den europäischen Großhandel mit Erdgas im Jahr 2024 einen durchschnittlichen Preis von knapp unter 3 Cent/kWh prognostiziert. Aktuell liegt der Preis mit rund 3,4 Cent/kWh deutlich über dieser Prognose.
"Trotz des sommerlichen Wetters gehen wir davon aus, dass die Großhandelspreise für Erdgas und damit auch die Angebote für Haushalte eher steigen als sinken werden. Wer jetzt einen günstigen Gastarif mit Preisgarantie abschließt, kann sich das aktuelle Preisniveau noch für die kommende Heizperiode sichern", sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox.
Höhere Speicherumlage verteuert Gas zusätzlich
Die für das deutsche Gasmarktgebiet verantwortliche Trading Hub Europe (THE) hebt die Gasspeicherumlage zum 1. Juli 2024 von 0,186 Cent/kWh auf 0,25 Cent/kWh an. Für Haushaltskunden im Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh sind das Mehrkosten von rund 15 Euro brutto.
Die Gasspeicherumlage wurde im Oktober 2022 eingeführt, um zusätzliche Kosten zur Sicherung der Gasversorgung zu finanzieren.
"Nach den Rekordpreisen des Jahres 2022 sind die Gaspreise im Jahr 2023 stetig gesunken. Die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz und anziehende Großhandelspreise haben diesen Trend gestoppt. Die Anhebung der Gasspeicherumlage erhöht das Gaspreisniveau weiter um knapp 1 Prozent", sagt Thorsten Storck.
Große Preisunterschiede zwischen den Gastarifen
Der durchschnittliche Gaspreis für Haushaltskunden im örtlichen Grundversorgungstarif liegt im Mai 2024 bei 14,29 Cent/kWh, was bei einem Verbrauch von 20.000 kWh Heizkosten von 2.858 Euro entspricht. Im günstigsten Angebot mit Preisgarantie werden 8,1 Cent/kWh fällig, die Jahreskosten liegen dann bei 1.620 Euro. Durch die Auswahl des richtigen Gastarifs können die Heizkosten also um über 1.000 Euro gesenkt werden.
Methodik
Der durchschnittliche Gaspreis bei Neuabschluss bezieht sich auf einen Haushalt mit einem jährlichen Gasverbrauch von 20.000 kWh (Stand: 28.05.2024). Der Preis pro Kilowattstunde enthält den Arbeitspreis sowie den Grundpreis und basiert auf dem deutschlandweit gewichteten Mittel des günstigsten Preises je Postleitzahl. Berücksichtigt werden ausschließlich Neukundentarife mit einer Preisgarantie von 12 Monaten inklusive Boni.
Weitere Nachrichten
- Gaspreise drohen zum Jahreswechsel deutlich zu steigen
- Gaspreise drohen zum Jahreswechsel deutlich zu steigen
- Analyse: Energiekosten belasten ostdeutsche Haushalte besonders stark
- BDEW-Tipps für einen schonenden Umgang mit Trinkwasser in Hitzeperioden
- Wärmewende braucht Schulterschluss zwischen allen Beteiligten
- Wärmster Frühling seit Wetteraufzeichnung: Heizkosten bis zu 31 Prozent niedriger als im Vorjahr
- Immer mehr Deutsche nutzen Klimaanlagen
- Gaspreise für Neukunden ziehen weiter an
- Umfrage: Klimageld würde Einstellung zur Energiewende verbessern
- Über zwei Drittel der Haushalte in Deutschland sorgen sich um Energiepreise